Kindergottesdienst im 21. Jahrhundert — Teil 6: Konsequenz – Klar und freundlich

Klare und freundliche Kommunikation

Konsequenz bedeutet, klar aber gleichzeitig auch freundlich zu kommunizieren.

Wenn wir uns noch einmal an den Werten aus Galater 5 orientieren, dann erscheint es geboten

  • Kinder nicht anzulügen
  • nicht schlecht über Kinder zu reden
  • Geheimnisse, die sie mir anvertrauen, auch für mich zu behalten
  • Konflikte klar, aber freundlich anzusprechen
  • beherrscht zu sein, nicht zu schreien
  • keine überzogenen Konsequenzen anzudrohen, die ich nachher doch nicht einhalte
  • die Kinder mit Achtung zu behandeln, respektvoll und liebevoll
  • nicht schlecht über andere Mitarbeiter zu sprechen

 

Freundlich und liebevoll zu interagieren scheint nicht immer so leicht zu sein. Wenn man als Erwachsener schon genervt zu seinem Dienst erscheint, dann ist das echte Überwindung, den Kindern dennoch liebevoll zu begegnen.

Ich habe schon häufig erlebt, dass ich gerade zu Hause vor dem Kindergottesdienst noch Stress hatte und genervt war. Wenn ich aber das Gemeindegebäude betrete, dann lasse ich das alles hinter mir, denn die Kinder haben meine schlechte Laune nicht verdient!

 

Also: liebevoll zu den Kindern zu sein ist eine Entscheidung.

  • Eingeschlossen sind dabei:
  • Ermutigung
  • Lächeln
  • Trost
  • den Kindern in die Augen schauen
  • die Kinder beim Namen nennen
  • sie freundlich zu begrüßen
  • sich echt für die Kinder zu interessieren

 

Ich hatte diverse jugendliche Mitarbeiter in meiner Gemeinde. Da gab es immer mal einen Zusammenstoß. So musste ich manchmal die Lichttechniker einfangen, wenn sie meinten, sie könnten den Gottesdienstraum mit monströsen Aufbauten versehen, um ihre Lichtkünste auszuprobieren. Korrektur gefällt niemanden, damit ist klare Kommunikation nicht unbedingt immer lustig. Und ich musste auch manchmal in so manches genervte Gesicht schauen. Aber wenn ich später die Leute fragte, wie sie es aufgenommen haben, kam immer die gleiche Aussage:

„Natürlich hat es mir nicht gefallen, korrigiert zu werden, aber ich weiß, dass ich dir wichtig bin. Also nehme ich deine Korrektur ernst.“

Korrektur ist nicht dazu gedacht, Menschen zu entmutigen. Und sie ist vor allem dann nötig, wenn andere Menschen beschützt werden müssen. Wenn ich also merke, ein Mädchen macht ein anderes Mädchen nieder oder spricht hinter ihrem Rücken schlecht, dann muss ich das ansprechen, sonst würde ich das andere Mädchen opfern.

Wenn du dir Mühe gibst, dich an den Früchten des Heiligen Geistes zu orientieren, dann weiß dein Umfeld, dass du dich bemühst, auch wenn du mal scheiterst. Das wiederum bewirkt, dass auch die Kinder und Jugendlichen versuchen, dich und andere so zu behandeln.

Menschen sind nicht perfekt, Menschen scheitern oft an ihren Idealen. Aber mit freundlicher und klarer Kommunikation können wir die Kultur des Kinderprogramms in der Gemeinde prägen, und damit die Gemeinde selbst.

 

Checkliste

An welchen Stellen besteht bei uns Nachholbedarf?

-Ermutigung
-Lächeln
-Trost
-den Kindern in die Augen schauen
-die Kinder beim Namen nennen
-die Kinder freundlich begrüßen
-sich echt für die Kinder zu interessieren
-Kinder nicht anzulügen
-nicht schlecht über Kinder zu reden
-Geheimnisse, die sie mir anvertrauen, auch für mich zu behalten
-Konflikte klar, aber freundlich anzusprechen
-Beherrscht zu sein, nicht zu schreien
-Keine überzogenen Konsequenzen anzudrohen
-Die Kinder mit Achtung zu behandeln, respektvoll und liebevoll
-Nicht schlecht über andere Mitarbeiter zu sprechen

 

Dazu ist die Integrität der Mitarbeiter von Bedeutung.

Eine Mutter erzählte mir Folgendes:

„Meine Kinder wissen natürlich nicht, was ich in meiner Jugend alles angestellt habe, das würde schlimme Folgen haben. Wie sollte ich sie dann noch erziehen? Nein, die können ruhig glauben, dass ihre Mutter perfekt war als Teenie.“

Diese Haltung teile ich nicht. Letztlich ist es nicht meine Geschichte, die die Kinder prägt, sondern meine Integrität.

Was glaubst du, wie lernen Kinder? Wie ist das Verhältnis aus Lernen am Vorbild und Lernen durch Reden, also Lehre? Ich finde es immer wieder erstaunlich! Aber es ist so: Kinder lernen zu 95% am Vorbild und nur zu 5% von dem, was die Eltern sagen.

 

Integrität ist Alles!

Was passiert wohl, wenn die Kinder in der Gemeinde von dem Mitarbeiter hören, dass man nicht lügen soll. Und ein paar Tage später müssen sie erleben, wie der Mitarbeiter sich am Telefon verleugnen lässt.

Oder der Mitarbeiter erklärt den Kindern, dass Alkohol nicht gut ist, und bei der Silvesterparty der Gemeinde betrinkt sich derjenige.

Oder es gibt eine Einheit über schlechtes Reden, und der Mitarbeiter spricht in der Kleingruppe negativ über ein anderes Kind. Wir haben auch erlebt, dass Kinder mitbekamen, wie Mitarbeiter schlecht über andere Mitarbeiter reden. Ganz ehrlich? Dann kann ich den Laden auch zu machen! Die Kinder bekommen sowas mit und die Integrität ist am Ende. Wenn du Pech hast, leidet nicht nur die Glaubwürdigkeit dieses Mitarbeiters darunter. Häufig differenzieren Kinder nicht so genau. Für sie gilt: Tratscht einer, dann tun es alle!

Integrität bedeutet eine große Herausforderung für jeden Menschen, aber für Mitarbeiter im Kinder- und Jugendbereich ist sie entscheidend, denn besonders Kinder haben einen Sensus für die Ehrlichkeit der Person.

 

Checkliste

Welche Note würdest du deiner Gemeinde geben, was die Integrität betrifft.

Welche Note würdest du dir selbst geben?

 

Lese jetzt: Kindergottesdienst im 21. Jahrhundert  – Teil 1: Traum und Wirklichkeit