1. Was ist Kompetenz?

 

In der Tradition der Pädagogik fällt der Kompetenzbegriff nicht zwangsläufig mit einem Wissensbegriff zusammen, denn etwas zu wissen bedeutet nicht gleichzeitig, auch etwas zu können.

Kompetenzen in der Pädagogik sind damit im Wesentlichen erlernbare, kognitiv verankerte bzw. wissensbasierte Fähigkeiten und Fertigkeiten, die auf eine erfolgreiche Bewältigung zukünftiger Anforderungen in Alltags- und Berufssituationen zielen.
Verwendete Literatur
Stangl, W. (2019). Stichwort: ‚Kompetenz‘. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.
WWW: https://lexikon.stangl.eu/7006/kompetenz/ (2019-05-18)

 

2. Warum spielen Kompetenzen in Deinem Masterplan eine zentrale Rolle?

Immer dann, wenn unsere Kompetenzen zur Anforderung passen, sind wir glücklich und zufrieden.
Unser zentrales Bedürfnis lautet:
Wie kommen meine wirklichen Stärken und Kompetenzen am richtigen Platz zum Einsatz.
Ich schreibe diesen Blog in einem Hotel in der Nähe von Leipzig. Es ist der 18.05.19. Heute ist das große Finale der Bundesliga.

Wer wird Meister? Bayern oder doch Dortmund.

Beim Frühstück habe ich mir die Aufstellungen der Mannschaften und die Kommentare der Trainer dazu angeschaut. Die Trainer grübeln die ganze Woche. Welcher Spieler ist für die jeweilige Position nun der Richtige. Er muss wählen. Aus ca. 26 Spielern gilt es 11 für den Start und noch mal fünf für die Bank zu nominieren (insg. 18er Kader).

Welche individuelle Kompetenz hilft Heute der Mannschaft mit Blick auf den heutigen Gegner und der mentalen Belastung des 34. Spieltages am meisten, wo es um alles geht?

Wenn sich der Trainer des FC Bayern heute für Manuel Neuer im Sturm und Arjen Robben im Tor entscheiden würde, dann hätte er kaum eine Chance den Anpfiff des Spiels zu erleben.

 

Die Masterplan Frage lautet:

Wie schaffst Du es im Verlaufe Deines Lebens, Deine einzigartige Stärke mit der richtigen Aufgabe in immer tiefere Übereinstimmung zu bringen?
Wer diese Frage beantworten kann und mit höchster Disziplin (vgl. Jogi Löw) seine Kompetenzen immer weiter entwickelt, erreicht die Champions League. Mit anderen Worten: Er kommt in seine Berufung und empfindet tiefes Glück und Zufriedenheit.

 

3. Welche ist die wichtigste Kompetenz von allen?

In Deutschland habe ich ein Beratungsmandat, das mir die letzten Jahre sehr ans Herz gewachsen ist. Mit dem CEO verbindet mich ein vertrauensvolle Freundschaft. Gemeinsam arbeiten wir daran, das Unternehmen (baut Premium Architektenhäuser) mit seinen vielen Standorten als Premiummarke an allen Orten zu etablieren.
Das Produkt ist schon Premium. An der Leistung in den jeweiligen Prozessbereichen wird intensiv gearbeitet.
Wenn ich durch Deutschland reise und die engagierten Verkäufer dieser Marke vor Ort neu kennenlerne, geht mir immer zuerst die eine Frage durch den Kopf:

„Würde ich bei Dir mein Haus kaufen?“
Was steckt hinter dieser Frage? Es ist meine Suche nach Glaubwürdigkeit und Vertrauen.
Kann ich diesem Verkäufer so weit vertrauen, dass er meine Anliegen über seine stellt?
Wenn ich als junge Familie (Interessent) alles riskiere, um mir meinen Lebenstraum zu erfüllen, brauche ich ein Gegenüber, dessen Werte meine Unsicherheiten stabilisieren.

Ich kategorisiere meine Rückmeldung an den Verkaufsberater immer in der Weise: „Kaufe ich bei Dir einen Fernseher, ein Auto, oder ein Haus?“
Im Media Mark beim Kauf eines Fernsehers stelle ich andere Erwartungen an die Kompetenz und die Glaubwürdigkeit des Verkäufers, als wenn ich mein erstes Haus kaufe.
Im Zweifel checke ich auf dem Smartphone Testberichte und Preise, bevor ich mein Gerät kaufe.

Die charakterliche „Bodenplatte“ des Verkaufsberaters muss so groß und stabil sein, dass ich das Gefühl habe, dass ich mit allen meinen Fragen und Bedürfnissen dort ausreichend Platz finde.
Sonst kaufe ich kein Haus, da kann das Produkt noch so premium sein.

Glaubwürdigkeit ist für mich in der heutigen Zeit die zentrale und wichtigste Kompetenz.

Glaubwürdig ist für mich der Verkäufer dann, wenn ich spüre, dass ich mit meinen Bedürfnissen im Fokus stehe. Wenn ich aus der Bedarfsanalyse gehe und habe das Gefühl, dass es ihm nur um seinen Abschluss geht, kaufe ich kein Premiumhaus, höchstens einen Fernseher. Und den gibt es bei Amazon.

Menschen die ihr Handeln an universell gültigen Prinzipien ausrichten, haben diese natürlich moralische Autorität. Auf deren „Bodenplatte“ gibt es viel Platz für meine Bedürfnisse. Sie sind einfach glaubwürdig!

Diesen Menschen schließe ich mich an, nicht nur in einem Verkaufsprozess!

 

 

4. Auf welche Kompetenzen kommt es dann an?

Wenn ich also spüre, dass mein Gegenüber glaubwürdig ist, dann gehe ich einen Schritt weiter und stelle mir im Inneren die nächsten Kompetenzfragen:

Behandelst Du mich freundlich? Verstehst Du mein wirkliches Bedürfnis? Interpretierst Du meine gezeigten Gefühle richtig? Hilfst Du mir den nächsten Schritt zu gehen?

Das sind Fragen, die prüfen, wie es mit der emotionalen Kompetenz meines Verkaufsberaters bestellt ist.

Gefühle sind wie die Leuchtsignale auf dem Armaturenbrett unseres Autos. Erkennt mein Gegenüber das Gefühl das in mir gerade „leuchtet“ und mich zu etwas auffordert oder warnt?

Die großen fünf Gefühle wären:

  • Wut, Trauer, Angst, Freude und Scham?

Tipp: Schau Dir diesen Film an, kenne keinen besseren zum Thema: Alles steht Kopf (Trailer)

Das Gespräch verläuft in eine ganz andere Richtung, wenn mein Berater Angst mit Scham verwechselt.
Vielleicht schäme ich mich, meine Vermögensverhältnisse offen zu legen. Er denkt, ich hätte Angst vor den Baukosten.

Wenn nun Glaubwürdigkeit und emotionale Verbundenheit vorhanden sind, kann es weiter gehen. Die Verbindung steht und hält auch einige Unklarheiten aus.
Nun erwarte ich Inspirations– und Vorstellungskraft von einem Verkaufsprofi. Ich spüre, dass er mich verstanden hat, ich glaube und vertraue ihm, nun brauche ich seine mentale Kompetenz, Intelligenz und Vorstellungskraft.

Er kennt die Route, er weiß, welche Route richtig ist und auf den Gipfel führt, auf dem ich noch nie zuvor gewesen bin.
Er führt mich nun Schritt für Schritt. Ich spüre, dass er mich herausfordert aber nicht überfordert.
Und ER kennt den Weg. Er hat eine empirisch bewährte Strategie die uns sicher führt.

Das ist es, was mentale kompetente Führungskräfte tun.

Glaubwürdigkeit ist vorhanden, meine Bedürfnisse sind erkannt und stehen im Fokus, die Route zum Gipfel ist beschrieben und klar. Eine Kompetenz fehlt nun, dass wir da wirklich ankommen.

Es ist die Disziplin. Jetzt geht es um die Umsetzung. Jetzt gilt es, wie Jim Collins es nennt, fanatische Disziplin walten zu lassen. Jetzt ist Physis gefragt. Dran bleiben, Widerstände überwinden. Schultern zurück, der Gipfel rückt näher. Schritt für Schritt geht es voran. Fokussiert bleiben auf das was ich zu leisten im Stande bin.

Zurück zum entscheidenden Spieltag der Bundesliga:
Nur wenn der Trainer glaubwürdig ist, wenn er eine Verbindung zu den Spielern hat, wird sein Spielplan in die Köpfe und Herzen vordringen. Dann geht es nur noch um Disziplin in der Umsetzung.
Wir werden sehen und wissen, wem das etwas mehr gelungen ist.

 

 

5. Fazit:

Im Informations- und Wissenszeitalter ist die entscheidende Kompetenz, die Glaubwürdigkeit. Sie wächst in der Verbindung zu den universell gültigen Prinzipien (Weisheit).

In dem Maße wie wir unser Verhalten an diesen Prinzipien überprüfen und entwickeln, bauen wir diese zentrale Kompetenz aus.
Die Glaubwürdigkeit schafft die Basis für echte Verbindung von Herz zu Herz (emotionale Kompetenz). Gefühle und Bedürfnisse werden erkannt und in den Dialog gebracht.
Jetzt bin ich bereit das Ziel in den Blick zu nehmen und den Gipfel zu erstürmen (mentale Kompetenz)
Fanatische Disziplin bringt mich Schritt für Schritt zum Ziel.

Alle Weltklassespieler haben Weltklassetrainer. Keiner von uns kommt allein zum Gipfel.
Hast Du einen solchen Trainer, der Dir hilft diese vier Kompetenzen zu entwickeln?

Lese hierzu auch: Nordmenschen geben Orientierung 

Ich wünsche Dir viel Erfolg und Freude bei der Umsetzung!