Bist du das: vermisse Zärtlichkeit in Beziehung?

Sexuelle Erfüllung

Entgegen der langläufigen Meinung, Ehepaare hätten keinen Sex, stellte eine vor kurzem veröffentlichte Studie fest, dass Verheiratete im Schnitt weitaus mehr Sex haben als Singles. Also das in Film und Fernsehen vermittelte leidenschaftliche Sexualleben der Singles ist offenbar doch nur ganz relativ, oder besser gesagt: maßlos übertrieben.
Trotzdem haben sehr viele Paare Probleme mit ihrer Sexualität. Und da es doch ziemlich peinlich ist, darüber zu sprechen, wird ihnen nicht geholfen.

Sex ist nicht eine für sich betrachtete Aktivität. Etwas, das man abends noch kurz vorm Schlafengehen macht. Sex, der beide Partner befriedigt, ist das Ergebnis von einem ganzen Komplex. Er umfasst Kommunikation, das Werben um den Partner, Vertrauen und Spaß.
In einem Gespräch sagte ein Mann: „Wenn nicht alles genau stimmt, hat meine Frau keine Lust. Letztens hatte ich mich schon auf einen schönen Abend gefreut, war den ganzen Abend liebevoll und zuvorkommend zu ihr, hab den Müll rausgebracht. Und dann brachte eins der Kinder Hundekot an seinen Schuhen ins Haus. Das wars dann.“
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es tatsächlich viele Dinge gibt, die jegliche Romantik zerstören. Und Frauen sind wirklich viel sensibler als Männer.

 

Das Problem zwischen Mann und Frau

Im Gegensatz zu Männern sind Frauen nicht auf Kommando bereit zum Sex. Ehemänner wissen das bereits.
Es gibt ein nettes Bild für die unterschiedliche innere Situation von Frauen und Männern: (Ich habe dieses Bild übrigens ausführlich unter dem Thema erklärt „Was möchte mein Partner wirklich?“ Es lohnt sich, sich das mal genauer anzuschauen!) Also hier das Bild in Kurzform: Ich nenne es die Kleiderschrank-Theorie:
Männer sehen das Leben in Schubladen. Sie schließen einfach beim Nachhausekommen die Schublade Arbeit und öffnen die Schublade Ehe. Es ist für sie auch kein Problem, die Schublade Kinder zu schließen und die Schublade Sex zu öffnen. Dafür brauchen Männer kein großartiges stundenlanges Vorspiel. Männer sind fokussiert auf eine Sache. Wenn eine andere ansteht, denken sie nicht ständig über die vorherige Sache nach.

Frauen hingegen öffnen in ihrem Leben immer nur die große Kleiderschranktür. Sie können in ihrem Empfinden nicht einfach das Mutter-Sein verschwinden lassen und das Geliebte-Sein auspacken. Wenn es also Chaos im Kleiderschrank gibt, wird das mit dem Sex nicht leicht. Wenn es gerade schwierig ist mit den Kindern, kann die Frau nicht einfach auf geliebte umstellen. Mein Mann sagt immer wieder: „Oh, ich hätte heute gar nicht damit gerechnet, dass es bei dir klappt, wo doch so viel Chaos in der Familie geherrscht hat.

 

Mehr Sex haben…

Dass es trotzdem mehr Sex in Ehen gibt, als der Rahmen vermuten lässt, liegt an einer interessanten Begebenheit, die ich in Hunderten von Coachings und Seelsorgegesprächen beobachten konnte: Es gibt deswegen mehr Sex in Ehen, weil die Frauen wissen, wie wichtig der Sex für ihre Männer ist und sie es für ihn häufiger tun als sie es selbst brauchen würden.
Nicht, dass der Sex für sie dann schrecklich wäre. Nein, es kann sogar sein, dass Sie ihn sehr genießt. Aber Sie könnte häufig auch genauso gut darauf verzichten.

Eine Freundin ist Apothekerin. Und sie erzählte mir folgende Geschichte: „Als ich jung verheiratet war, kamen des öfteren Frauen in unsere Apotheke, die mit meiner Chefin befreundet waren. Ich schnappte dabei oft den Satz auf: „Wir hatten gerade gestern – na du weißt schon – jetzt habe ich wieder eine Woche Ruhe.“ Ehrlich gesagt, hatte ich damals keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte. Aber wenn man einige Jahre verheiratet ist, dann versteht man.“

 

Lösung

Zur Erklärung: Die Frauen wussten, wie wichtig ihren Männern Sex war, und man hatte eine stille Übereinkunft, dass ungefähr einmal die Woche eine Häufigkeit ist, mit der alle leben konnten. War der Tag vorbei, waren die Frauen wieder entspannt. Vielleicht hört sich das in deinen Ohren seltsam an. Doch ich kenne sehr viele Frauen, die genau dieses System leben.

Die Sexualität ist aber eigentlich von Gott nicht dafür gemacht, dass wir sie abhaken wie den wöchentlichen Hausputz. Sexualität soll Spaß machen, sie soll für beide Partner ein großartiges Erlebnis sein. Sie soll für die Frau genauso erfüllend sein wie für den Mann. Und dafür können die beiden Partner einiges tun.
Übrigens: Für deinen Mann ist eure Sexualität viel besser, wenn er weiß, dass du sie ebenfalls genießt. Seine Liebe zu dir möchte nämlich nicht, dass nur er befriedigt wird. Er möchte mindestens genauso gerne, dass es dir auch gefällt und du dich wohlfühlst.

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