Die 8 Prinzipien von Weltmarktführern für die Kirche!

Kein Buch der Weltgeschichte ist bekannter als die Bibel. Dort lesen wir, wie Jesus, eine kleine Gruppe von Fischern am See von Galiläa aufruft, seine Botschaft und seine Dienstleistung allen Menschen in der ganzen Welt zu verkünden. Sein Vorbild, seine Botschaft, seine Dienstleistung soll zur Weltmarke werden und die Welt besser machen.

Dieses neue Startup will Weltmarktführer werden!
Er wusste, dass seine Botschaft völlig neu und disruptiv ist. Die Botschaft nimmt die Bedürfnisse der Menschen vollkommen ernst und ist durch die Kraft des Heiligen Geistes in der Lage, die Welt zu verändern.
Jesus speiste mit ein paar Fischen tausende von Menschen. Jesus und Fische das gehört irgendwie zusammen.
Das Thema „Fisch“ spielt in der Bibel eine wichtige Rolle.
80 mal erwähnt die Bibel „Fisch“, Fischer, Fische usw.
Die Bibel, könnte man sagen, ist die eigentliche „Fish Story“.

Die Mitarbeiter von Jesus, auch Jünger genannt, teilen mit großer Begeisterung die Fische an Tausende von Menschen aus. Andererseits erleben sie auch, wie sie mit leeren Booten nach einer Nacht Arbeit ohne Erfolg da standen.

Was könnten die Organisationen der heutigen „Menschenfischer“, also die Kirchen und Gemeinden vom derzeit erfolgreichsten Fischmarkt der Welt lernen.

Die Fischverkäufer des Pike Place Fischmarktes setzen die 8 Erfolgsgeheimnisse ihrer Vorgänge aus Galiläa konsequent um.

Wenn die Verantwortlichen unserer Kirchen das begreifen würden, wären die „Netze“ voll. Die Gebäude könnten die Mengen der Menschen kaum fassen.

 

1. Bevollmächtigende Leitung!

Alles begann mit dem Satz: „Hey! Let’s be world famous“. Dieser unbedachte Zuruf eines jungen Mitarbeiters während des Suchens nach einer Vision für Pike Place Fish wurde nach anfänglichem Unverständnis zum Motto von Pike Place Fish.

Man spürt diese Visionskraft vor Ort. Jeder Mitarbeiter spürt das Vertrauen seiner Vorgesetzen, einen wesentlichen Beitrag zu dieser Vision zu leisten.

Es geht hier nicht um die Frage, wer die höhere „Weihe“ besitzt. Die Mitarbeiter werden für ihren Job bevollmächtigt. Der Vorgesetzte hat verstanden, dass er dazu da ist, den Mitarbeitern zu dienen und sie zu befähigen.
Nur so wird man zum Weltmarktführer. „Ihr sollt einander dienen, wie ich Euch gedient habe.“ Eine der letzten Sätze von Jesus an seine Mitarbeiter.
Diese Haltung motiviert Menschen alles zur Erreichung einer großartigen Vision beizutragen.

Stell Dir mal vor, die Verantwortlichen der Kirche würden andere bevollmächtigen und weniger auf ihre eigene Vollmacht bedacht sein.

 

2. Gabenorientierte Mitarbeit!

Dieser Fischmarkt gehört  mittlerweile zu den großen Attraktionen der Stadt, die kein Tourist verpasst, wenn er Seattle be­sucht. Im Jahr 2001  wurde  der Pike-Place­ Fischmarkt von CNN zum beliebtesten Ar­beitsplatz der vereinigten Staaten erkoren.

Wenn man den Teams beim Verkauf der Fische zuschaut, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ein echtes „High Perfomance Team“, was hier doch „nur“ Fische verkauft.

Jeder fühlt sich an der Position und mit seiner Rolle verbunden. Alle spüren, dass ihre Gaben, Fähigkeiten und Talente gebraucht werden, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen.

Man feuert sich an und achtet aufeinander. Alle wissen, dass alle Kompetenzen gebraucht werden, um das große Ziel, Weltmarktführer zu werden, zu erreichen.

Stell Dir mal vor, welche Dynamik und Energie in unseren Kirchen freigesetzt würde, wenn die unzähligen Gaben und Talente wirklich zum Einsatz kämen.

Viel zu oft kommt dagegen diese Regel zum Einsatz: „Weihe schlägt Kompetenz!“

 

3. Zweckmäßige Strukturen!

Am Pike-Place Fish Markt erlebt man Strukturen und Prozesse völlig anders. Hier geht es nicht um Vorschriften aus dem Qualitätshandbuch oder Verordnungen aus der letzten Pastoralkonferenz.

 

Hier haben die Strukturen und Prozesse nur eine Frage zu beantworten: „Tragen unsere Strukturen dazu bei, die Vision und die Ziele allen Mitarbeitern und Kunden klar verständlich zu machen?“ Wenn dem nicht so ist, werden sie verändert, oder abgeschafft. Alle Prozesse werden immer dem Ziel, dem Auftrag und der Vision unterstellt. Die Strukturen sind nur dann zweckmäßig, wenn diese den Sinn des Auftrages den Menschen vor Augen stellt.

Stell Dir vor, dieses Prinzip würde auch in unseren Kirchen so gelebt. Dabei geht es mir nicht um die Anpassung von modernen Moralvorstellungen an gesellschaftliche Entwicklungen.

Wenn die Strukturreformen immer weiter die Leitung unserer Kirche übernehmen, dann macht der Pfarrer als Letzter bald das Licht aus.

 

4. Leidenschaftliche Spiritualität!

Der Verkauf der Fische am Markt ist Leidenschaft pur. Die Manager aus der Gegend verbringen genau deshalb ihre Mittagspause hier. Sie holen sich eine extra Portion Motivation für den Nachmittag ab.

Ich würde dieses leidenschaftliche Erlebnis jedem Pfarrer, den Mitarbeitern der Ordinariate und unseren Bischöfen von Herzen gönnen. So leidenschaftlich und überzeugend kann die Botschaft auch verkündet werden.

Freude pur an der Botschaft und am „Verkauf“.
Alle sind überzeugt, dass ihre Botschaft und ihr Produkt den Unterschied, und die Welt ihrer Kunden besser macht.

Ich glaube, die Mitarbeiter von Jesus haben die Fische nach dem Wunder der „Brot und Fischvermehrung“ mit ähnlicher Leidenschaft und Freude ausgeteilt, wie die Verkäufer am Pike-Place.
Die Fischer am See von Galiläa, als auch die Fischverkäufer in Seattle waren und sind so von ihrer Sache begeistert, dass sie ihr ganzes Umfeld für ihre Sache gewinnen.
Stell dir mal vor, die Manager aus der Nachbarschaft würden sich ihre extra Portion Motivation in der Mittagspause in den Kirchen abholen….

 

5. Inspirierender Gottesdienst

Meine Frau und ich sind am Ostersonntag nach Seattle geflogen, um nebenbei auch wieder den Pike-Place Fisch Markt zu besuchen. Mit unseren drei Kindern, Joshua 20 Jahre, Simon 18 und Tabitha 14 Jahre, haben wir mit Opa und Oma die katholischen Gottesdienste der Osterwoche besucht.
Meine Güte, was waren das für Veranstaltungen. Das absolute Gegenteil von Inspiration. Klar die wenigen Fans der Liturgie und der sakramentalen Vorlieben kommen in diesen Tagen noch mehr auf ihre Kosten.
Aber unsere „Fischverkäufer“ von heute schmeckt anscheinende der eigene Fisch nicht mehr…

Aber alle anderen, gerade unseren Kindern, hätte man Schmerzensgeld zahlen müssen. Welche Chancen verspielen diese „Fischverkäufer“ an den zentralen Anlässen des Jahres.
Womöglich glauben die Veranstalter, dass die extra Portion Weihrauch alle Sinne besänftigt und die wenigen Kirchenfernen milde stimmt.
Die zentrale „Verkaufsveranstaltung“ für die größte Botschaft aller Zeiten und dann so viel Gähnen und Müdigkeit.
Wenn ein Verkäufer einen Fisch am Pike-Place Fisch Markt verkauft, jubelt der ganze Laden.

Kannst Du Dir das in unseren Kirchen in Deutschland vorstellen? Die Besucher der Osternacht sind so begeistert, dass die Verkündigung mit Begeisterung gefeiert wird.
Klar, werden einige sagen, in der Kirche soll es nicht wie auf dem Fisch Markt zugehen, oder vielleicht doch…, Meine Kinder würden da gerne hin gehen und sie sind die Kunden von Heute und Morgen.

 

6. Ganzheitliche Kleingruppen!

Das meint, es gibt eine Gruppe oder ein Team von Menschen, die mich so annehmen, wie ich bin. Hier kann ich als „ganzer Mensch“ sein. Hier werden gemeinsam Siege gefeiert und Niederlagen verarbeitet.

 

In einer solchen kleinen Gruppe von Menschen ist Achtsamkeit eine wesentliche Tugend.

Diese Achtsamkeit und Präsenz für den Einzelnen und für den jeweiligen Moment, machen den Pike Place Fisch Markt so besonders.

Die einzelnen Fisch Verkäufer haben ihre Kollegen immer im Blick, sie achten aufeinander, dass keiner seine positive Energie und Ausstrahlung verliert. Sie unterstützen einander, wenn der „Fisch“ für den Einzelnen zu schwer ist.
Natürlich gibt es auch in diesem Unternehmen Hierarchien. Die Vorgesetzen (siehe Punkt 1) bevollmächtigen ihre Mitarbeiter, all ihre Gaben, Talente und Charismen zur Erfüllung des gemeinsamen Auftrages einzusetzen.

Die Faszination besteht darin, dass der einzelne Mensch, sei es der Mitarbeiter, oder der Kunde mit seinen Bedürfnissen tatsächlich im Mittelpunkt steht.
Die Summe solcher ganzheitlichen Kleingruppen, oder Teams macht einen gesunden und mit positiver Energie geladenen Organismus aus. Jesus wusste um die Bedeutung seines kleinen Teams.

 

Hast Du in der Gemeinde oder Pfarrei eine solche ganzheitliche Kleingruppe, in der Du so sein kannst, wie Du bist? Wenn „Nein“, starte eine solche, warte nicht, bis der der Pfarrer auf die Idee kommt.

 

7. Bedürfnisorientierte Evangelisation!

Als ich die Besucher am Fisch Markt in Seattle beobachtet habe, ist mir eines klar geworden: Die Leute kommen nicht wegen des Fisches zum Pike Place Fisch Markt.

Den Fisch gibt es anderswo womöglich sogar günstiger. Die Leute kommen zum Markt, weil sie eines wollen: Freude!
Es ist die Art und Weise „Wie“ der Fisch verkauft wird, der diese Freude auslöst. Es ist nicht die Qualität des Fisches, oder das Design des Verkaufsstandes.
Natürlich darf es keine Zweifel an der Qualität des Produktes geben, die muss stimmen. Die Fischverkäufer haben verstanden, dass das wichtigste Bedürfnis der Menschen, nicht ihr Appetit auf Fisch ist.

Es geht um das Bedürfnis nach Freude. Die Verkäufer haben diese Freude selbst in sich. Nur so können sie ihre Kollegen und die Kunden inspirieren und für ihre Produkte gewinnen.
Beim Besuch der Ostergottesdienste habe ich viele Texte gehört, dass Jesus auf die Welt gekommen ist, um den Menschen genau diese Osterfreude zu schenken. Er selbst sagt, wer zu mir kommt, hat das Leben und die Freude in Fülle.

Die „Fischverkäufer“ unserer Kirche halten das wertvollste „Produkt“ in der Hand, aber der „Fischmarkt Kirche“ in Deutschland wird immer weniger besucht! Wo ist die Osterfreude hin?

 

8. Vertrauensvolle Beziehungen!

Am Ende des Tages geht es auch am Pike Place Fisch Markt nur um Vertrauen. Ohne Vertrauen zu den Werten, Visionen, Zielen und den Menschen, würde all das nicht funktionieren.
Ein Sprichwort bringt Vertrauen so auf den Punkt: „Vertrauen spürt man, wenn es da ist.“
Wir können es spüren in unseren Beziehungen, in der Familie zu unseren Kindern, in unseren Freundschaften bei unseren Kunden.

Die Verkäufer am Fisch Markt strotzen nur so vor Selbstvertrauen. Sie wissen, dass es zuerst am frühen Morgen auf ihre eigene Einstellung ankommt, ob der Arbeitstag von Freude erfüllt sein wird.
Sie treffen die Entscheidung jeden Tag neu, diese Freude selbst zu ergreifen, um diese den Tag über an ihre Kunden und Kollegen auszuteilen.
Sie haben die Weisheit verinnerlicht, dass Geben glücklicher macht als nehmen.
Vertrauen geht immer von „Innen nach Außen“. Wenn ich mir selbst vertraue (Selbstvertrauen), kann ich anderen vertrauen und diese mir (Beziehungsvertrauen).

Wenn sich ein ganzes Team vertraut und sein Bestes gibt, dann springt die Begeisterung auf die Ränge über. Das Team ist für sein Umfeld vertrauenswürdig.
Ein langer Weg für die etablierten Kirchen, Vertrauen wieder zu gewinnen, denken wir nur an das alles beherrschende Thema „Kindermissbrauch“.
An dieser Stelle schließt sich der Kreis und wir könnten wieder bei Punkt 1 anfangen zu lesen, denn der Fisch stinkt bekanntlich immer vom Kopf her.

Stell Dir eine Kirche vor, deren Verantwortliche alles dafür geben den Menschen zu dienen und nicht sich selbst. Eine solche Kirche würde Jesus Freude machen. Er hat es gelebt. Er ist dafür gestorben und er ist für die Menschen auferstanden, damit die Menschen das Leben in Fülle haben.

 

Genieße Dein Leben!