Wie der Sex in der Ehe erfüllend wird für beide

Die Ehepartner brauchen Sex, und der sollte beiden Freude bereiten. Unser Körper ist dazu gemacht, sexuelle Gefühle zu haben, Leidenschaft und Ekstase zu erleben. Die Ehe bietet den Schutzraum dafür. Wenn du außerhalb der Ehe Sex hast, musst du damit rechnen, dass du nicht in Sicherheit bist. Meist denken wir das, wir wägen uns in Sicherheit, bis die Beziehung zerbricht. Und wenn‘s ganz schlecht läuft, hören wir anschließend von anderen oder auf Partys, wie wir im Bett waren.

 

Wann Sex in der Ehe wirklich erfüllend ist

Sex ist nur dann echt erfüllend, wenn Liebe im Spiel ist. Liebe im Sinne von: „Ich fühle mich sicher und geliebt“. Wenn das Umfeld schlecht ist, ihr gerade Streit hattet, entartet Sex zu Missbrauch.
Eine Frau erzählte mir, dass ihr Mann jeden Tag Sex von ihr erwartet, auch wenn sie gerade ihre Periode hat. (Guter Mann, vielleicht hast du keine Ahnung, wie schmerzhaft das ist!) Wenn solche Voraussetzungen gegeben sind, dass der Mann seine Befriedigung möchte, ob es der Frau gut tut oder nicht, dann müsst ihr echt daran arbeiten. Diese Sexualität ist wirklich weit von erfüllter Intimität entfernt.
Außerdem vertreten viele Männer immer noch den Standpunkt, dass sie ein „Recht“ auf Sex haben. Doch auch wenn das in manchen Werte-Konstrukten so sein mag, deswegen ist dieser Sex noch lange nicht erfüllend.

 

Guter Sex ist nur derjenige, den beide wollen.

Frauen lassen sich durch die tiefe Beziehung zu ihrem Mann erregen, durch die Romantik, in der ihr Mann ihr zeigt, dass sie etwas Besonderes ist. Wenn der Mann ihr seine Liebe und Achtung und auch seine Stärke außerhalb des Schlafzimmers zeigt, ist sie im Schlafzimmer auch bereit, sich hinzugeben. Und eigentlich ist nur das wirklich guter Sex, wenn die Frau sich gerne hingibt.

Er muss ihr Herz gewinnen, jeden Tag neu. Sexualität ist der Höhepunkt aller Intimität. Da gibt es keine Abkürzung.

Wenn eine Frau sich im Rahmen der Sexualität einem Mann öffnet, ist das ein Akt großer Verletzlichkeit. Ihm ihre Schönheit anzubieten, ist für die Frau ein großer Schritt. Diese Offenheit kann der Mann von seiner Frau nur durch Liebe und Vertrauen bekommen. Und das nicht nur zwei Stunden vorher, sondern immer.

 

Eigentliche Sexualität

Was die eigentliche Sexualität betrifft: Die Sexualität der Frau ist so gestaltet, dass es Zeit und Engagement braucht, um ihr einen erfüllten Höhepunkt zu schenken. Sie braucht mehr Berührung, mehr Zärtlichkeit, mehr Hingabe. Der Mann ist da anders. Er braucht weder Aufwand noch Zeit.
Man könnte sich also fragen, warum Mann und Frau so dermaßen unterschiedlich gemacht sind, gerade bei diesem sowieso schon schwierigen Thema. Vielleicht deswegen, damit es sich der Mann nicht so leicht machen kann. Er muss seine Frau umwerben und sie lieben, und er muss sich selbst zurücknehmen. Die Darstellung der Sexualität in Filmen ist wohl eher das gedankliche Konstrukt von Männern. Da sieht es nämlich immer so aus, als würden Mann und Frau gleichermaßen durch eine kurze leidenschaftliche Vereinigung zum gleichen Ziel kommen, nämlich einem erfüllten Höhepunkt.

Das entspricht allerdings wohl kaum der Wahrheit. Tatsächlich muss der Mann sich seiner Frau zuwenden, er muss ihr gegenüber viel mehr Engagement zeigen als er es seinerseits braucht. In einem mittelalterlichen Film hörte ich einmal einen Mann zu seinem Freund nach der Hochzeitsnacht sagen: „Sie ist nicht so leicht zufrieden zu stellen. Bei ihr muss ich mich abarbeiten. Sie scheint es zu mögen, aber…!“ Zuvor hatte dieser Mann, der der zukünftige Kaiser von Bayern sein sollte, eine Freundin, die nur so tat, als würde sie zum Höhepunkt gelangen. Sie wollte ihm gefallen. Seine Ehefrau hingegen war selbst eine Fürstin. Sie spielte nichts vor.

Wenn du deine Frau wirklich liebst, dann gehört das dazu. Nicht abarbeiten, aber ihr helfen, auch selbst zu einem erfüllten Höhepunkt zu gelangen. Nur dann macht Sexualität beiden dauerhaft Spaß. Wenn der Mann dazu bereit ist, ist auch die Frau dazu bereit, ihm ihr Innerstes zu schenken.

 

Sex in der Ehe ist eine Art Tanz

Sexualität ist also eher eine Art Tanz. Ein Tanz, der bereits den ganzen Tag über getanzt wird. Manchmal schnell und spaßig, manchmal ruhig und zärtlich. Der Tanz hat nichts Schamhaftes, wie es manchmal missverstanden wird. Auch aus christlicher Sicht ist das Thema Sexualität nichts, für das man sich schämen braucht. Im Hohen Lied der Liebe in der Bibel wird der Tanz, also die Sexualität mit all seinen Facetten beschrieben. Gott hat Mann und Frau so gemacht. Und er hat sie auch absichtlich unterschiedlich gemacht, damit dieser Tanz der Intimität von beiden auch mit ganzer Hingabe getanzt wird. Das Ergebnis ist nicht nur einzigartige Freude und Befriedigung, sondern auch eine tiefe Verbundenheit. Das könnt ihr nur durch diese Vollendung von emotionaler und körperlicher Intimität erreichen.

 

Was könnt ihr nun tun, um daran zu arbeiten?

1. Sprecht über eure Sexualität, sprecht über eure Wünsche und Bedürfnisse, was gefällt dir, was gefällt dir nicht. Daneben hilft es natürlich auch, Augen und Ohren offen zu halten, während ihr miteinander schlaft. Lieber Mann, du kannst es durchaus herausfinden, was deiner Frau gefällt, wenn du Unterschiedliches ausprobierst. Achte auf die Reaktion deiner Frau.
2. Nehmt euch Zeit und habt Geduld miteinander. Vor allem wenn ihr noch am Anfang eurer Ehe steht, dann braucht es Übung, bis ihr beide mit dem Körper des anderen und mit der neugewonnen Intimität klarkommt. Vor allem die Frau kämpft häufig mit Scham. Da ist Behutsamkeit gefragt.
3. Schafft euch Freiräume. Vor allem wenn ihr bereits Kinder habt. Nehmt euch ab und zu ein Wochenende zu zweit raus und pflegt eure Ehe. Doch auch, wenn ihr noch keine Kinder habt. Ein Tapetenwechsel hilft enorm, um romantische Gefühle zu ermöglichen.
4. Wenn die Arbeit euch im Moment keine Ruhe lässt, dann versucht eure Zeitpläne zu ändern, um wenigstens einen ganzen Tag und 2 bis 3 Abende allein für euch zu haben. Der Tanz der Sexualität braucht Zeit. Abends kurz vorm Schlafengehen nach Hause kommen und erwarten, dass die Ehefrau gewillt ist, sich mit ihrem Körper hinzugeben, wird nicht klappen.
5. Findet euren Rhythmus, wann ist sie dazu bereit, was braucht sie. Manche mögen eher morgens zärtlich sein, andere eher abends. Manche brauchen einen ganzen freien Tag, also ein Wochenende, um sich innerlich darauf einzustellen, anderen reicht es, wenn sie sich zuvor beim Abendessen gemütlich unterhalten haben.
6. Kümmere dich als Mann um die Romantik (siehe Abschnitt Romantik) | Sex in der Ehe

Wie wichtig ist Sex in der Ehe