160.000 Ehepaare

Jedes Jahr trennen sich in Deutschland fast 160.000 Ehepaare. Die Zahl der betroffenen minderjährigen Kinder liegt bei etwas über 120.000. Jedes Jahr! Allerdings sind die gerade erwachsenen Kinder dabei nicht mitgezählt.
In meinem Umfeld gibt es eine ganze Reihe von Leuten, deren Eltern sich scheiden lassen, oder schon länger geschieden sind. Auf den ersten Blick sieht man den Leuten nicht an, wie es ihnen geht. Denn eigentlich redet niemand darüber.
Aber egal, ob sie darüber reden oder nicht, Scheidungskinder kämpfen mit vielen Problemen, die sich bis ins Erwachsenenalter ziehen können.
Neueste Langzeitstudien haben ergeben, dass Scheidungskinder ihr Leben lang Angst haben, selbst einmal verlassen zu werden, wenn es mit dem Partner Streit gibt. Die Unsicherheit ist irgendwie immer da, egal wie alt man ist. Außerdem schwebt immer ein komisches Gefühl über einem, wenn es um das Thema Familie geht. Irgendwie befürchtet man, dass man die eigene Beziehung bestimmt auch einmal kaputt machen wird.

 

Immer alleine

Die Kinder und Jugendlichen, deren Eltern sich scheiden lassen, stehen fast immer allein da. Ihre Eltern haben genug mit sich zu tun. Bei denen geht es vor allem darum, wer als Gewinner aus dem ganzen Chaos hervorgeht. Dabei werden die Kinder oft zwischen den Fronten zerrissen. Und das ist total schlimm, denn die Kinder lieben ja Papa und Mama, und wollen eigentlich mit beiden leben.
Und am schlimmsten ist es, dass sich die Kinder oft auch noch selbst die Schuld geben. Viele Scheidungskinder denken, sie hätten etwas falsch gemacht und deswegen trennen sich die Eltern.
Jesus sagt in der Bergpredigt: „Freuen dürfen sich alle, die unter dieser heillosen Welt leiden. Gott wird eurem Leid ein Ende machen!“ Jesus sieht deine Tränen. Jesus sieht in dein Herz. An einer anderen Stelle heißt es: Er weint mit den Traurigen.

 

Deine Eltern

Die Entscheidung für die Trennung haben deine Eltern getroffen, in ihrem freien Willen. Dafür kannst du nichts. Daran bist du auch nicht schuld.
Im 1. Petrusbrief steht: „Alle eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch.“ Jesus will dich trösten, er will dir zuhören, er will dir den ganzen Mist abnehmen. Du kannst einfach zu ihm gehen, ihm alles hinschmeißen. Du kannst ihn auch anschreien, wenn dir das hilft. Jesus verkraftet das. Er will für dich da sein.

Aber du solltest dir auch Menschen suchen, mit denen du sprechen kannst. Wenn du in einer Gemeinde bist, dann sprich mal mit dem Jugendpastor. Vielleicht kennst du auch eine christliche Familie, der du vertraust. Frag dort mal nach, ob du einfach mal reden kannst. Außerdem gibt es ein christliches Sorgentelefon von der Evangelischen Allianz, unten haben wir die Nummer eingeblendet. Telefon: 0800 – 120 10 20
Versuche bitte nicht, allein damit zurecht zu kommen. Und denke nicht, dass dich irgendjemand verurteilt! Du kannst wirklich am allerwenigsten für das Chaos in deinem Leben.
Und die wirklich gute Nachricht ist, dass Scheidung nicht erblich ist. Du musst nicht den gleichen Weg gehen, wie deine Eltern. Mit Jesus kannst du immer wieder neu anfangen. Im 2. Korintherbrief sagt Paulus:
Was früher war, ist vorbei, etwas ganz Neues hat begonnen.

Gott will dich segnen, er will dir ein neues Leben geben. Er nimmt dir all die Last, all den Müll, den du trägst. Geh zu ihm. Er wartet auf dich. Er liebt dich!