Es passiert immer wieder, dass wir von Menschen enttäuscht werden.

Die Frage ist nur, wie wir damit umgehen, wenn das passiert. Wie reagieren wir auf Verletzungen?

Ich für meinen Teil kämpfe dann immer einen inneren Kampf. Eigentlich weiß ich ja, dass Jesus möchte, dass ich den Menschen vergebe, sie freilasse und nach vorne schaue. Aber defacto kämpfe ich eben genauso mit Verletzung, Enttäuschung, Wut, Trauer.

 

In der Geschichte um Abraham herum können wir allerdings sehen, was passiert, wenn wir zu „menschlich“ damit umgehen. (1. Mose 12-19)

Abraham hatte verschiedene Leute dabei, als er Haran verließ und auf den Geheiß Gottes ins Gelobte Land zog. Darunter waren sein Neffe Lot und dessen Frau. Die beiden waren ziemlich clever. Sie wussten, dass Gott Abraham segnen wollte. Und um auch ein Stück von diesem Segen abzubekommen, gingen Lot und seine Frau mit ihm. Das ging auch eine Weile gut. Aber mit der Zeit war so viel Segen auf Abraham und seinem Neffen, dass die Weideplätze um das Lager knapp wurden. Lot zog also in Richtung Sodom und Gomorra. Er verließ Abraham, weil er sich dachte, dass er es auch genauso gut alleine hinbekommt.

Als Gott dann Sodom und Gomorra zerstören will, wird für Lot und seine Familie ein Rettungsplan aufgestellt. Manchmal frage ich mich, ob Lot wirklich zu den „Gerechten“ in Sodom gehört hatte. Oder wurde er nur gerettet, weil er Abrahams Neffe war? Auf jeden Fall gibt es eine Regel für die Rettung: Schau nicht zurück! Sonst nichts. Hört sich doch echt simpel an, oder? Schau nicht zurück. Als Kind habe ich mich immer gefragt, was an dieser Regel so schwierig war einzuhalten. Wie dumm muss man sein, sich trotz der Warnung, man würde eine Salzsäule werden, umzudrehen?

Als Erwachsener weiß ich, ich bin ziemlich oft genauso dumm!

Lot und dessen Frau wollten den Segen, den Gott Abraham verheißen hatte. Aber sie waren nicht zu Gehorsam bereit.

Segen ja, Gehorsam nein.

 

Wie oft geht es uns genau so?

Wenn wir enttäuscht werden von Menschen, neigen wir dazu, uns nach dem Vorbild von Lots Frau zu richten. Wir wissen zwar, dass es ungesund ist, immer zurückzuschauen. Wir wissen, dass unser Herz zur Salzsäule erstarrt, wenn wir uns im Schmerz suhlen. Wir kennen die Folgen, wenn wir nicht vergeben. Und trotzdem: Es fällt uns offenbar viel leichter, zurückzuschauen, als nach vorne. Aber das ist genau das, was Jesus von uns möchte:

Schau nach vorne.

Vergiss die Menschen, die dich verletzt haben. Erinnere dich an die guten Zeiten.

Wieviel Ehepaare lassen sich nach vielen Ehejahren scheiden und man hat den Eindruck, das war eine grausame Ehe. War es gar nicht. Es waren nur blöde letzte Jahre. Aber wir kippen alles in eine Tonne. Und dadurch werden wir bitter.

Hör auf, auf die schlimmen Dinge zu schauen. Erinnere dich an die guten! Lass deine Vergangenheit los und wende dich nach vorne.

Ich habe mich gestern lange mit Jesus über dieses Thema unterhalten. Im Moment geht es mir nämlich so. Ich schaue zurück und sehe nur die schlechten Dinge der letzten Monate. Davor aber wimmelt es nur so von großartigen Erlebnissen, Spaß, Erfolgen, Segen. Die Frage ist:

Will ich auch zur Salzsäule erstarren?

Oder will ich den Segen haben, der für mich bereit liegt?

Ich habe mich für den Segen entschieden. Ich habe mich entschieden, nach vorne zu schauen. Ich werde auf den Segen Gottes warten, statt auf die Misserfolge der Vergangenheit zu schielen. Und Gott wird wieder neue wunderbare Dinge und Menschen in mein Leben bringen. Denn er ist Gott. Sobald wir uns für den Gehorsam entscheiden, stehen wir dem Segen nicht mehr im Weg!