Sich ritzen und selbstverletzen…

Kurz vor den Sommerferien habe ich ein Mädel gesehen, dass bei 40 Grad im Schatten mit langarmigem Sweat-Shirt und langer Hose rumgelaufen ist. Abgesehen davon, dass mir da gleich noch heißer wurde, hatte ich Mitleid mit ihr. Wie sehr muss sie sich wohl schämen, dass sie dieses Opfer eingeht. Sich bei der Hitze so anzuziehen, damit niemand ihre Arme und Beine sieht.
Ritzen ist wohl die häufigste Form von Selbstverletzung. Dabei schneiden sich die Leute mit scharfen Gegenständen wie Messer, Rasierklingen oder Scherben in Arme oder Beine. Und natürlich verbergen sie diese Wunden, es soll ja keiner sehen.

 

Formen des selbstverletzens

Aber es gibt auch noch andere Formen der Selbstverletzung. Z.B. das sogenannte Kopfschlagen. Dabei wird mit den Händen gegen Gesicht und Kopf geschlagen oder auch der Kopf gegen eine Wand. Dann gibt es das Haare-Ausreißen, das Sich-selbst-Beißen, Chemikalien und Reinigungsmittel trinken und noch andere ganz fürchterliche Dinge, die ich hier echt nicht alle nennen will! Das sich selbst Ritzen ist allerdings mit 72 % die häufigste Form des selbstverletzen.
Deutschland ist das Land mit dem höchsten Anteil an Selbstverletzungen. 25 bis 35% der Jugendlichen tun so etwas zumindest einmal. Man geht davon aus, dass über 5 Mio. Jugendliche betroffen sind. Und nach dem Tod durch Verkehrsunfälle ist das die zweithäufigste Todesursache unter Jugendlichen. Zwar ist bei der Selbstverletzung nicht die Absicht, sich selbst umzubringen. Aber es passiert offenbar immer wieder.

 

Warum ritzt man sich?

Was bewirkt dieses Verhalten? Warum selbstverletzen sich so viele? Wie kommen die Leute dazu, das zu machen?
Offenbar ist das Einstiegalter zur Selbstverletzung 12 bis 15 Jahre. Im Alter von 13 gibt es die meisten Leute, die damit anfangen. Man ist sich nicht sicher, aber offenbar werden bei der Selbstverletzung Stoffe vom Körper ausgeschüttet, die schließlich dazu führen, dass eine Abhängigkeit auftritt. Die Leute werden süchtig nach Selbstverletzung.
Der Auslöser dieses Verhaltens ist oft Liebeskummer oder Ärger mit den Eltern. Allerdings ist es genauso möglich, dass die Ursache für solch ein Verhalten schon in der Kindheit zu finden ist.
Aber ich will hier keine therapeutischen Ratschläge geben, das überlasse ich besser den Profis. Für mich stellt sich eine andere Frage: Wie können wir den Jugendlichen helfen?
Ich glaube, dass es Jesus sehr traurig macht, wenn man seinen Körper bewusst verletzt. Er hat dir deinen Körper geschenkt. Dein Leben. Wie kommt es, dass du ihn zerstören willst?

 

Was sagt die Bibel dazu?

In der Bibel steht: Dein Körper ist der Tempel des Heiligen Geistes. Du bist wunderschön gemacht, auch wenn du es selbst vielleicht nicht glaubst. Und Jesus hat einen super Plan für dein Leben. Er liebt dich. Er liebt dich so sehr, dass er für dich ans Kreuz gegangen ist, damit du leben kannst. Er hat für deine Schuld bezahlt. Ein für alle Mal. D.h. du musst nicht noch etwas erleiden, damit du frei bist. Jesus hat alles bezahlt. Den höchsten Preis, der möglich ist. Du kannst nichts mehr drauflegen.
Manchmal finden wir unser Leben echt doof. Vor allem in der Pubertät kommen wir mit dem Alltag und uns kaum klar. Alles verändert sich, unser Körper, einfach alles. Wir wissen nicht, warum wir so oft schlechte Laune haben. Aber weißt du, das geht nicht nur dir so. Das geht jedem so.
Und das Beste ist, das ist die Vorbereitung auf absolut großartige Abenteuer!
Und wenn du Liebeskummer hast: Ganz ehrlich: Sei doch mal ein bisschen mehr sauer auf den anderen als auf dich! Wenn der dich nicht will – Pech für ihn – da kommt einer, der ist viel besser. Und vielleicht wird er sich dann ganz schön ärgern, dass er dich hat abblitzen lassen. Jesus hat den tollsten Typen bzw. das coolste Mädel für dich. Weine niemandem nach, der es nicht verdient hat! Vertraue Jesus!
Vielleicht denkst du jetzt: Super, ich kenne Gott doch gar nicht.
Dann schlage ich dir vor, dass du ihn einfach mal testest. Das ist okay, hat Jesus selbst vorgeschlagen! Wenn du willst, dann sag einfach: Hey Jesus, wenn es dich wirklich gibt, dann zeig dich mir. Ich will es mal mit dir versuchen. Hier bin ich!

 

Was du tun kannst

Also, wenn du selbst betroffen bist oder jemanden kennst, der sich selbst verletzt, dann suche dir Hilfe. Frage jemanden in deiner Gemeinde. Schäme dich nicht, nach Hilfe zu fragen! Bein Problem ist ja nicht verwerflicher als die Probleme der anderen Menschen. Jesus will jeden Tag neu mit uns anfangen.
Wenn du willst, kannst du uns auch anschreiben. Vielleicht brauchst du auch nur mal jemanden zum Reden. – Selbstverletzen

 

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