Ich verzichte hier sehr bewusst auf den für mich nicht zielführenden Begriff der „Work Life Balance“.
Wenn der Masterplan in seiner Bedeutung positive Energie freisetzen soll, dann können wir nicht allein zwischen „Arbeit“ und“ Leben“ unterscheiden.
Folglich geht es aus meiner Sicht nicht allein um die Balance von zwei Bereichen.
Dieser Versuch der Vereinfachung greift zu kurz und verhindert Umsetzungs- und Entscheidungskraft im Alltag für das wirklich Wichtige!
1. Warum „Life Balance“ und nicht „Work Life Balance“?
Das Leben ist ein Ganzes und besteht nicht nur aus den beiden Bereichen, Leben und Arbeit.
Viele Manager haben mir im Vertrauen gesagt, dass sie am Abend lieber länger im Büro bleiben. Dort sei das Leben lebenswerter als Zuhause.
Es geht um eine gelungene Balance aller Lebensbereiche!
Der Masterplan ist der persönliche Strategieplan, alle Lebensbereiche mit den daran beteiligten Menschen zur Erfüllung zu bringen.
2. Lebensbereiche benennen und Zielfoto beschreiben!
In meinem Masterplan habe ich diese Rollen und Lebensbereiche definiert:
- Ich
- Ehemann
- Vater
- Kind
- Freund
- Gemeindemitglied
- Unternehmer
- Mitarbeiter im Unternehmen meiner Kinder
Hinter jedem dieser „Lebenshüte“ steht ein Zielfoto, also was möchte ich z.B. am Ende meines Lebens als Vater meiner Kinder erreicht haben?
Bei mir steht: „Am Ende meines Lebens sagen meine Kinder, dass ich ihr bester Freund und wertvollster Berater gewesen bin (natürlich gemeinsam mit meiner Frau).
In meinem Fall existieren acht Zielbilder. Vielleicht sind es bei Dir zehn oder fünf.
Jedes dieser Zielbilder konkurriert mit einem anderen und möchte auf die Pool Position wenn es um die Zeitverteilung in unserem Wochenplan geht.
Unsere Zeit ist sehr begrenzt. Sie ist das knappst Gut. Es gilt also 100% Zeit auf acht, fünf oder 10 Abnehmer zu verteilen und zwar so, dass wir am Ende das Ziel nicht verpassen.
Womöglich geht es Dir auch ab und an so, dass Deine Zeit mal gerade für drei Lebensziele ausreichend ist. Das Zielfoto ist oft zu weit weg, als dass es dabei hilft, das eigene Zeitmanagement zu verändern.
Lese hierzu: Zeit Management, wie du deine Träume realisierst
3. Prioritätenkampf in Griff bekommen!
Klar, denkst Du Dir, ich will natürlich auch der beste Ehemann und Vater sein.
Aber die Karriere macht sich auch nicht von alleine. Ich bin jetzt im besten Alter, denkst Du Dir. Jetzt oder nie. Mit Anfang 40 fragt mich keiner, ob ich die neu geschaffene Funktion „Quality“ im Konzern machen will.
Meine Firma ist nämlich jetzt Teilbereich eines internationalen Konzerns.
Jetzt ergeben sich ganz neue Aufstiegschancen. Mein Chef in der Matrix erwartet allerdings, dass ich einmal im Monat in San Diego bin. Ansonsten geht die Kommunikation mit neun Stunden Zeitverschiebung auch am Abend ab 20.00 Uhr.
Ach so, da wollte eigentlich meine Frau, dass ich ihr bei unserem Kleinen helfe, baden, füttern und zu Bett bringen. Wir hatten uns ja vorgenommen beide für den Süßen da zu sein.
Meine Frau fragte mich noch vor dem Schlafen gehen, ob ich heute Nacht mal aufstehen könnte, wenn er schreit.
Sie bräuchte mal eine Nacht mit mehr als 4 Stunden Schlaf am Stück…., ich bin auch hundemüde. Morgen geht es nach San Diego, neun Stunden Zeitverschiebung und fünf Tage später zurück.
Das muss ich erst mal schaffen. So schwierig kann es doch mit klein Lukas nicht sein. Sie kann sich doch tagsüber mal hinlegen.
Ich arbeite doch wohl etwas härter und brauche auch meinen Schlaf, usw., usw.
Ein Beispiel aus dem Leben eines Managers, der mir diese Woche sein Leid klagte.
Es ist schon eine Herausforderung, die eigenen vier bis zehn Lebensbereiche im Blick zu behalten. Nun kommen auch noch die Wünsche und Ziele eines Partners hinzu. Womöglich noch die eines Kindes, oder zwei, oder drei….
Kaum bist Du 40 Jahre alt, siehst Du Dich der Komplexität von 30-40 miteinander konkurrierender Lebensziele in deinem Umfeld gegenüber.
Diese Dynamik wird noch verschärft durch Pubertätsgehabe der Heranwachsenden und unmögliche Lehrer in der Schule, die Deine Hochbegabten Kinder nicht richtig fördern.
Da bleibt der ein oder andere Manager doch gerne mal länger im Büro…
Mein Tipp: Wenn Du noch keinen Masterplan erstellt hast, fange sofort damit an. Die Dynamik und Komplexität des Lebens wird Dich sonst überrennen.
Quelle: Knoblauch, J.;Hüger, J.: Dem Leben Richtung geben, Campus 2004
Lese das dazu passende Buch dazu. Wenn Du in einer Partnerschaft lebst, erarbeitet Euren Masterplan gemeinsam.
Knoblauch, J.;Hüger, J.: Dem Leben Richtung geben, Campus 2004
Vorlage lieferbar, von: Tempus GmbH, Postfach 1420, D-89529, Hotline: 07322 950-200
Du findest weitere Anleitungen und Inspirationen in den Blogbeiträgen „Masterplan Deines Lebens“
Ganz besonders möchte ich Dir empfehlen, nach dem Du die Lebensbereiche definiert und Deine Zielfotos beschrieben hast, die Übung: „Was will ich am Ende der nächsten 7 Jahresperiode erreicht haben?
Siehe hierzu: Das verflixte 7. Jahr
Dieser Zwischenschritt würde unserer jungen Managerfamilie helfen, ihre Prioritäten mit Blick auf alle Lebensbereiche zu schärfen.
Wenn klein Lukas in 7 Jahren eingeschult wird, wie soll er dann die intensivste Prägezeit seines jungen Lebens mit seinem Vater erlebt haben?
Was wünschen sich die Eltern, welche Überschrift die ersten 7 Lebensjahre von klein Lukas tragen soll?
Diese Vergewisserung im Vorfeld was im Leben am Ende zählt, ist der eigentliche Sinngrund eines Masterplans.
Mit Recht erheben sich an dieser Stelle die Stimmen und behaupten: „Ja wenn es ja so einfach wäre, das Leben spielt aber nicht immer so mit, wie ich es plane.“
Das stimmt und ich stimme auch der Redewendung zu: „Der Mensch denkt und Gott lenkt.“
Zum Einen glaube ich, dass sich Gott freut, wenn wir denken, denn er hat uns unseren Verstand gegeben.
Andererseits liegen natürlich viele Aspekte des Lebens nicht in unserem Einflussbereich.
Keinen Masterplan zu haben ist nicht die Option. In der Lebenskrise zu wissen, wozu ich berufen bin, welche Lebensziele erstrebenswert sind, lassen mich schneller die Krise überwinden.
Siehe hierzu: Der Meister der Resilienz – Jesus
Ich wünsche Dir viel Erfolg und Freude bei Deinem Masterplan!