Kindergottesdienst im 21. Jahrhundert – Teil 4: Kreativität – Fortbildung der Mitarbeiter

 

Kreativität, wie in Teil 2 und Teil 3 beschrieben, benötigt Mitarbeiter, die geschult sind. Die wenigsten Menschen können ohne jegliche Vorbereitung ein biblisches Schauspiel aufführen, die Tontechnik für einen Kindergottesdienst machen oder im Rahmen des Lobpreises Kinderlieder vortanzen. Auch die Art und Weise, wie man einen kurzen Impuls hält, der Kinder begeistert und der die Herzen der Kinder anspricht, will gelernt sein. Zu Kindern zu sprechen ist vielleicht nicht schwieriger als zu Erwachsenen, jedoch ganz anders.

Hingegebene und kreative Mitarbeiter, die perfekte Schauspieler, Redner und Vortänzer sind, kann man leider nicht im Aldi kaufen. Daher entwickelt sich jede Kinderarbeit mit der Zeit. Niemand erwartet Perfektion vom ersten Tag an. Die Kinder jedoch werden immer begeistert sein. Denn erstens sind Kinder in einer Gemeinde meist sehr wohlwollend eingestellt und wenn es zuvor kein Programm gab, werden sie sowieso einfach nur begeistert sein. Sie erwarten keine Disney-Performance, wenn die ersten Kinderstunden starten werden. Außerdem gleicht Leidenschaft die fehlende Ausbildung aus.

Doch ist eine gute Fortbildung unerlässlich. Die Entwicklung im Kinderbereich ist rasant, die Kindergenerationen verändern sich immer schneller (siehe Teil 1 bis 3). Außerdem braucht jede Kreativität auch Inspiration. In unserer Gemeinde wurden in den vergangenen 20 Jahren vielleicht 10 Schauspiele wiederholt, alles andere war immer eine Neuerfindung des jeweiligen Teams: Rund 45 Mal im Jahr an Sonntagen und 40 mal im Jahr an Dienstagen. Dienstags außerdem mindestens 2 verschiedene, da wir Kinder und Jugend trennen. Dazu an Camps und anderen Sonderveranstaltungen. D.h. in unserem Archiv sind inzwischen rund 2.000 Kindereinheiten. Um solch eine Arbeit zu machen, braucht es Inspiration und Weiterbildung, Lernen am Vorbild in anderen Gemeinden und das Lesen vieler Bücher.

Da nicht jeder Mitarbeiter den gleichen Aufwand betreiben kann, ist es die Verantwortung der Leiter des Kinderbereichs, sich selbst fortzubilden und eine Gruppe um sich zu sammeln, die bereit ist, mehr zu machen als alle anderen.

Dabei stellt sich natürlich auch immer die Frage, ob ich bereit bin, etwas zu investieren (finanzieller Art). Es gibt hervorragende Kongresse, aber die sind nicht umsonst. Es gibt hervorragende Redner, aber auch die kosten Geld.

 

Hier eine Liste der möglichen Fortbildungen:

  • Besuch eines Kindermitarbeiter-Kongresses oder eines Seminars

Willow Creek Chicago bietet alle 2 Jahre einen Deutschlandkongress an. Der geht in der Regel von Freitag bis Sonntag, d.h. Übernachtungen einplanen. Der große Gewinn, wenn ein Team gemeinsam an einem Kongress teilnimmt, ist, dass das Team sich mal 2 Tage nur mit diesem Thema beschäftigt und alle auf den gleichen Stand kommen. Außerdem ist das Zusammenwachsen des Teams inklusive.

  • Besuch einer Gemeinde mit hervorragender Kinderarbeit

Über ganz Deutschland verteilt finden sich solche Gemeinden wie in der Nähe von Mainz die Gemeinschaft Chara. Ein Anruf genügt und man kann sich einen Eindruck vor Ort verschaffen.

  • Bücher zu diesem Thema lesen

Es gibt einige hervorragende Literatur zu diesem Thema. Ein Einsteigerwerk ist das Booklet „Promiseland – wie Kinder Gott erleben. Ein Portrait der Kinderarbeit von Willow Creek“.

Oder man schaut mal in eine christliche Buchhandlung und stöbert ein bisschen.

  • Redner einladen

Die Dichte der Redner zu diesem Thema ist in Deutschland zwar äußerst gering, aber einige Namen gibt es schon.

Bill Wilson macht immer wieder Vortragsreisen. Gemeinden mit gutem Kinderarbeit sind sicher ebenfalls bereit, zu einem Vortrag zu kommen. Auch gibt es einige Adressen im Internet.

Oder schau mal auf dieser Seite (www.Kirche-U30.de) nach. Wir beraten Gemeinden und Kirchen im Kinder- und Jugendbereich.

  • Seminare für die eigene Gemeinde organisieren

Wenn man sich hier ein bisschen umschaut, gibt es den ein oder anderen Anbieter, der im Kinderbereich Fortbildungen durchführt. Auch da, wie oben, mal bei Gemeinden mit guter Kinderarbeit informieren oder sich im Internet umschauen. Mit Kirche U30 kann ich ebenfalls ein passendes Seminar zusammenstellen.

  • Berater einladen

Es gibt zwar Unmengen an Beratern für jedes Problem der Welt, doch um einen Kinderbereich aufzubauen, muss man schon intensiver suchen. Und wieder, Gemeinden anfragen oder bei Kirche U30 schauen.

 

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